Asien

Polarkreis

Extremer Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Lange Dunkelphasen, Extremkälte im Winter und relativ kühle Temperaturen im Sommer machen die Polarregionen zu einem Lebensraum mit ganz besonderen Herausforderungen. Den Pflanzen dort steht zum Beispiel nur eine sehr kurze Vegetationsperiode zur Verfügung. Sie müssen mit dem spärlichen Angebot an Sommersonne auskommen, um blühen und ihre Samen verbreiten zu können. In verblüffend kurzer Zeit verwandelt sich dann die sonst eher karge Landschaft in ein saftig grün-buntes Blumenmeer. Mehr als 400 Arten arktischer Blütenpflanzen gibt es. Wegen des Permafrost-Bodens können in den Polarregionen nur Pflanzen wachsen, die keine tiefen Wurzeln bilden und Staunässe vertragen. Denn Wasser kann darin nicht absickern und der Boden saugt sich voll wie ein Schwamm. Vor allem niedrig wachsende Sträucher, Kräuter, Gräser, Flechten und Moose kommen mit solchen Bedingungen ganz gut klar. Sie liefern den Moschusochsen und Rentieren, die sich in der Tundra für den Winter eine dicke Speckschicht anfressen müssen, die Hauptnahrungsgrundlage. Eisbären hingegen halten sich im Winter zur Robbenjagd hauptsächlich auf dem Packeis auf. Sie können mit ihrem dicken Pelz und einer beachtlichen Speckschicht lange in der Kälte ausharren, ohne zu frieren. Sogar im eiskalten Wasser fühlen sie sich richtig wohl.


Sibirien

Sibirien gliedert sich von Norden nach Süden in Tundra, Taiga, Waldsteppe und Steppe. Die Tundra ist meist flach. Dort wachsen vor allem kleine Sträucher, Gräser, Polster- und Moospflanzen und Flechten. Die Taiga (russische Bezeichnung für Wald) ist weitgehend flach. Dort gibt es Nadelwälder, Sümpfe und Torfmoore. Im Westen dominieren Fichten und Kiefern, im Osten eher Lärchen. Die Waldsteppe ist eben bis flachwellig. Hier gibt es oft Erosionen und die Schneedecke ist sehr dünn. In der Steppe gibt es viele Gräser und Kräuter, in der Waldsteppe kommen vor allem Birken vor

Zu den Säugetieren Sibiriens zählen in der nördlichen Tundra Rentiere, Eisbären, Walrösser, Robben, Lemminge und Polarfüchse.

In der Taiga trifft man auf Braunbären, Schwarzbären, Wölfe, Zobel, Eichhörnchen, Iltisse, Hermeline, Füchse, Otter, Luchse, Elche, Hasen, Wildschweine, Dachse, Vielfraße und viele Vogelarten.

Leoparden und Tiger sind vor allem entlang des Amur anzutreffen

 

Steppen in Asien

Ein Beispiel für eine sehr große Fläche Steppe in Asien ist in Kasachstan. Im geschützten Altyn-Emel-Nationalpark leben auf insgesamt insgesamt 4596 Quadratkilometer trockenem Land und kargen Gebirge 70 Säugetierarten wie zum Beispiel dem Halbesel, der auch asiatischer Esel genannt wird. Zudem werden die Steppen und Grasländer, zu meist in der Mongolei, von Wildpferden bewohnt. Der sogenannte 'Steppengürtel' wurde in der Eiszeit verlagert, sodass die Wildpferde auch bis nach Osteuropa gelangten. Doch der Ursprung liegt in Asien. Dort, wo auch die zur Zeit seltenen Sagai-Antilopen leben. Die wegen ihrer rüsselartigen Nase auffallende Huftierart kann man heutzutage nur noch in vereinzelten Teilen Russlands, Kasachstans und der Mongolei finden. Auch die seltenen Mongoleigazellen findet man heute nur noch in der innersten Mongolei.

Zu den großen Steppen- und Graslandschaften Asiens gehört zudem auch das Altai-Gebirge, im Grenzgebiet Kasachstans, Chinas und der Mongolei, welches zum Teil Weltnaturerbe der UNESCO ist. Dieses Gebirge erstreckt sich über rund 2100 km und ist ein Magnet für Bergsteiger. Es überzeugt durch seine Schönheit und Natürlichkeit. Kleinere Flüsse, die durch das tauende Gletscherwasser entstehen, durchziehen die grünen Täler und Steinböcke bewohnen die steilen Hänge der Gipfelregionen. Zudem beherbergt dieser Gebirgszug noch weit mehr endemische Arten.

Zum Beispiel in den höher gelegenen Regionen der Schneeleopard. Der Einzelgänger ernährt sich von Huftieren sowie auch kleineren Nagetieren. Er bewohnt felsige und zerklüftete Regionen in bis zu 6000 Meter Höhe.

 

Die Wüste Gobi

Diese Region Zentralasiens ist ein extremer Lebensraum. Denn dort herrschen im Sommer sehr hohe (bis zu 45°) und Winter sehr niedrige Temperaturen (bis zu -40°C). Trotz den extremen Bedingungen haben sich viele Menschen, Tiere und Pflanzen an die dortigen Lebensbedingungen angepasst. Mitten durch die Wüste ist seit den 1950er Jahren eine scheinbar endlose Eisenbahnstrecke vorhanden, die es möglich macht das karge Gebiet sicher zu durchqueren. In der Wüste selbst leben nur wenige Menschen. Ein paar mongolische Nomadenstämme haben sich dort angesiedelt. Diese ziehen mit ihren Kamelen durch die Wüste und suchen geeignete Plätze, um ihre sogenannten Jurten (Rundzelte) aufschlagen können.

Forscher haben in den letzten Jahrzehnten die Wüste genau untersucht, und sind auf interessante Funde gestoßen. Sie fanden Skelette von noch nicht bekannten uralten Dinosauriern, die beweisen, dass vor rund 80 Millionen Jahren anstatt der kargen Wüstenlandschaft ein sehr vielfältig vegetativer Lebensraum vorhanden war. Selbst vor Jahrmillionen lebten an der Stelle Dinosaurier, wie neuste Funde ergeben haben. Daher ist sie in der letzten zeit so populär gewesen.

 

 

Sogar Löwen sind in Asien zu finden

In Indien besteht seit 1965 ein großer Nationalpark, der die einzige wildlebende Population der asiatischen Löwen beherbergt. Früher war das Reservat ein beliebtes Gebiet zur Löwenjagd. Doch die heutigen ca. 300 dort lebenden Löwen sind nicht nur die einzigen Tiere, die man nicht direkt mit Asien in Verbindung bringt. Zum Beispiel der Indische Leopard, von denen dort auch ca. 300 Exemplare zu finden sind.

Für die Raubtiere ist der dortige Lebensraum perfekt. Tropische Savannengebiete und Trockenwälder bilden den optimalen Lebensraum für die Tiere.

 

Reich der Pflanzen

Man wird selbst auf der Suche nach einem Regenwald in Asien fündig. Im Süden Chinas, direkt an der Grenze zu Myanmar und Laos hat sich dieses einzigartige Ökosystem gebildet. Dies konnte nur entstehen, da der Regenwald im Westen von einer Gebirgskette gegen Schnee und Eis geschützt ist und im Süden wird das Gebiet von den kräftigen Monsunregen des Indischen Ozeans beeinflusst. So entstand dort eine biologische Vielfalt, die allein in diesem Regenwald ein Sechstel der ganzen Pflanzenvielfalt Chinas ausmacht. Daher kommt auch der Name „Reich der Pflanzen“, der diese Region benennt. Jedoch haben sich dort auch viele Tiere angesiedelt. Über 500 Tier- und Vogelarten sind zu bestaunen und das entspricht in etwa einem Viertel des Artenreichtums von ganz China.

Seltene Tiere dort sind zum Beispiel der Goldhaaraffe und der Pfau. Man kann jedoch auch auf wildlebende Elefanten treffen.